Ich hĂ€tte es niemals fĂŒr möglich gehalten, dass uns so viele Menschen in unserem Wunsch unterstĂŒtzen, ELA Deutschland zu fördern und damit die Forschung an Leukodystrophien weiter voranzutreiben.
Ich bin wirklich ĂŒberwĂ€ltigt von so viel Herz und Zusammenhalt â und einmal mehr kommt die Hilfe direkt aus Philippsburg. đ
Der MSC zeigt ein groĂartiges Zeichen der SolidaritĂ€t und spendet die kompletten Einnahmen aus dem Kaffee- und Kuchenverkauf des Rookie-Turniers am 11. und 12. Oktober.
đ Ein riesengroĂes DANKESCHĂN an alle, die mitmachen, spenden, backen, vorbeikommen oder einfach an uns denken. Jede UnterstĂŒtzung bedeutet Hoffnung fĂŒr viele betroffene Familien!
Wenn das Leben uns auf eine harte Probe stellt, merken wir oft erst, wie wichtig NĂ€he, Zusammenhalt und Liebe wirklich sind.
Seit Nios schwere Krankheit unser Leben verĂ€ndert hat, hat sich unser Blick auf vieles verschoben. Plötzlich sind es nicht mehr Termine, PlĂ€ne oder Alltagsstress, die im Vordergrund stehen â sondern die Menschen, die an unserer Seite sind.Â
Familie bedeutet in diesen Zeiten Halt zu finden, wenn die eigenen KrĂ€fte schwinden. Sie bedeutet einander zu tragen, zu ermutigen und auch TrĂ€nen miteinander auszuhalten. Inmitten von Sorgen entsteht so etwas ganz Wertvolles: ein Band, das stĂ€rker ist als jede Angst. Ich bin unendlich dankbar, dass meine Mutter, meine Schwester und mein Partner an meiner Seite sind und mir Halt geben, wenn ich keinen mehr finde.Â
Familie ist das Netz, das uns auffÀngt, wenn wir fallen. Und genau das schenkt uns Hoffnung.
Danke, dass es euch gibt â€ïž
Die letzten Monate war da⊠nichts. Keine Energie, keine Gedanken, kein Raum fĂŒr GefĂŒhle. Ich habe einfach nur funktioniert â Tag fĂŒr Tag, Stunde fĂŒr Stunde. Als wĂ€re ich in einer Dauerschleife aus Aufgaben, Sorgen und Erschöpfung gefangen gewesen. Es war, als hĂ€tte mein Körper ĂŒbernommen und mein Kopf sich ausgeklinkt. Nur irgendwie ĂŒberleben, nicht zusammenbrechen â das war alles, wozu ich noch fĂ€hig war.Â
Doch langsam, ganz langsam, verĂ€ndert sich etwas. Nios Panikattacken, die mich so oft aus dem Nichts ĂŒberrollt haben, werden seltener. Sie sind noch da, manchmal wie ein Schatten im Hintergrund, aber sie beherrschen nicht mehr jeden Atemzug. Es ist noch lange nicht âgutâ â aber es ist besser. Und das ist so viel mehr, als ich mir vor ein paar Wochen hĂ€tte vorstellen können. Nios NeuropĂ€diaterin aus dem Diakonissen-Stiftungs-Krankenhaus Speyer hat uns die ganze Zeit begleitet und nicht aufgegeben, weiter nach Lösungen zu suchen.Â
Zum ersten Mal seit Langem spĂŒre ich wieder, dass da Luft ist. Dass da Raum ist. Raum zum Atmen. Raum zum FĂŒhlen.Â
Heute Morgen lag ich neben Nio, wĂ€hrend er noch schlief. Seine kleinen HĂ€nde entspannt, seine Atmung ruhig und gleichmĂ€Ăig. Ich habe ihm sanft durch die weichen Haare gestrichen und versucht, mir jeden Moment einzuprĂ€gen. Den Geruch, die WĂ€rme, das friedliche GerĂ€usch seines Atems. All das, was so leicht verloren geht, wenn der Kopf nur im Ăberlebensmodus lĂ€uft.
Ich wollte diesen Augenblick festhalten â nicht mit der Kamera, sondern tief in mir. Als Erinnerung daran, dass selbst inmitten von Schmerz und Angst noch Liebe und Frieden existieren. Dass es diese stillen, zarten Momente sind, die mich tragen, wenn alles andere zu viel wird.
Es tut weh, wieder zu fĂŒhlen. Der Schmerz ihn zu verlieren, den ich so lange weggedrĂŒckt habe, klopft jetzt wieder an. Doch ich weiĂ: Er gehört nun zu mir.
Heute bin ich in Instagram auf einen Beitrag von leons_reise_mit seinerfamilie gestoĂen, in dem es um ein Thema ging, das mich auch immer wieder beschĂ€ftigt. Es hat mich direkt berĂŒhrt â vielleicht, weil ich mich in so vielem wiederfinde.
Manchmal kommt in mir diese Sorge hoch:
Was wĂ€re, wenn ich krank werde? Wenn ich plötzlich nicht mehr so fĂŒr Nio da sein könnte, wie ich es jetzt bin?
Als pflegende Mutter trĂ€gt man ohnehin schon doppelt. Man ist nicht nur Mutter, sondern Pflegerin, Organisatorin, Therapeutin. Oft geht man ĂŒber seine Grenzen, weil man weiĂ: Wenn ich es nicht mache, wer dann? Und genau deshalb muss man eigentlich noch mehr auf sich achten. Aber das ist leichter gesagt als getan.
Es fĂ€ngt ja schon bei Kleinigkeiten an. Vor Kurzem habe ich mir den Arm verletzt, und sofort schoss mir der Gedanke durch den Kopf: Was, wenn ich operiert werden mĂŒsste? Eine Nacht im Krankenhaus? Unmöglich. Nio bleibt nur bei mir ĂŒber Nacht, und auch tagsĂŒber wĂ€re eine Betreuung schwer kurzfristig zu organisieren. Weil er nicht von jedem betreut werden kann, der sich nicht mit Krankheitsbild, den Medikamenten und den NotfĂ€llen auskennt. Er ist auch schon immer sehr auf mich fixiert und wĂŒrde nur einen kleinen Kreis an seiner Seite dulden.Â
Da merkt man, wie fragil das ganze Konstrukt ist, auf dem unser Alltag steht. Wie abhÀngig alles davon ist, dass man selbst funktioniert.
Ich hoffe einfach, dass ich nie in eine Situation komme, in der ich gezwungen bin, eine Lösung zu suchen â und wĂŒnsche mir gleichzeitig, dass es irgendwann Strukturen gibt, die solche Ăngste auffangen.
Aber trotz aller Sorgen merke ich auch: Wir wachsen an diesen Gedanken. Sie machen uns stĂ€rker, achtsamer und dankbarer fĂŒr jeden Tag, an dem alles gut lĂ€uft. Und vielleicht liegt genau darin das Positive â zu wissen, dass wir es jeden Tag aufs Neue schaffen, unser Leben zu meistern. Mit Liebe, Mut und Hoffnung. đ
Auf diesem Foto war Nio gerade einmal ein paar Minuten alt. Ein winziges Wesen, das gerade erst in unserer Welt angekommen war. In diesem Moment war es schon klar, dass er bereits eine schwere Krankheit in sich trug. Ich sah ihn an und dachte, ich wĂŒrde ihn viele Jahre lang aufwachsen sehen â sein Lachen hören, seine TrĂ€ume erleben. Kein Gedanke daran, dass es vielleicht anders kommen könnte.Â
Ich war so voller GlĂŒck, Stolz und Liebe fĂŒr Nio. Doch heute weiĂ ich: HĂ€tte man in Deutschland damals beim Neugeborenenscreening auch auf seine Erkrankung getestet, hĂ€tten wir erfahren, dass er diesen Gendefekt in sich trĂ€gt. Es wĂ€re ein Schock gewesen â furchtbar und kaum auszuhalten. Aber wir hĂ€tten handeln können. Eine Stammzellentherapie hĂ€tte ihm das Leben retten können.
In anderen LĂ€ndern gehört dieser Test lĂ€ngst zur Routine. Kinder mit dieser Krankheit werden frĂŒh erkannt und können behandelt werden â bevor es zu spĂ€t ist. Wir hĂ€tten Nio aufwachsen sehen.
Darum ist es so wichtig, dass auch Deutschland endlich handelt und das Neugeborenenscreening erweitert. Kein Kind sollte an einer Krankheit sterben, die man hĂ€tte erkennen â und behandeln â können.
Lasst uns gemeinsam dafĂŒr kĂ€mpfen, dass sich das Ă€ndert. Macht diese Erkrankung sichtbar. Redet darĂŒber, teilt unsere Geschichte und unterstĂŒtzt ELA Deutschland e.V., die sich mit unermĂŒdlichem Einsatz fĂŒr betroffene Kinder und Familien stark machen.
Gemeinsam können wir etwas bewegen â fĂŒr Nio und fĂŒr all die Kinder, die noch eine Chance verdienen. â€ïž
Anfang des Jahres konnte uns niemand sagen, wie schnell die Krankheit voranschreiten wĂŒrde. Niemand wusste, ob Nio am Ende des Jahres noch bei uns sein wĂŒrde. Diese Unsicherheit war kaum auszuhalten. Jeder Tag fĂŒhlte sich an wie ein Drahtseilakt zwischen Hoffnung und Angst.
Der Umgang mit der Krankheit hat sich verÀndert. Am Anfang war da nur Angst.
Ich lebte in stĂ€ndiger Anspannung, hatte das GefĂŒhl, jeden Moment könnte alles vorbei sein. Ich zĂ€hlte die Tage, manchmal sogar die Stunden. Jede kleine VerĂ€nderung lieĂ mein Herz stillstehen.
Diese Angst ist nicht weg. Sie sitzt tief. Aber sie hat sich verĂ€ndert. Sie ist nicht mehr alles, was bleibt. Manchmal gelingt es mir, wieder nach vorn zu schauen â ganz vorsichtig.
Mir zu erlauben, daran zu glauben, dass Nio noch ein bisschen bei uns bleibt. Dass wir vielleicht noch ein paar gemeinsame Erinnerungen schaffen dĂŒrfen.
Niemand kann sagen, wie lange. Aber das kann ja eigentlich niemand von uns. Was ich weiĂ, ist, dass er mit dieser Krankheit nicht alt werden kann. Dieser Gedanke tut weh â jeden Tag aufs Neue. Aber zwischen all dem Schmerz ist auch so viel Liebe.Â
Mittlerweile habe ich Kontakt zu ein paar anderen MĂŒttern, deren Kinder dieselbe seltene Krankheit haben â in der Form mit HirnentzĂŒndung. Wir sind nicht viele. Es gibt viele Gemeinsamkeiten bei den Symptomen aber auch viele Unterschiede. Diese Erkrankung hat viele Gesichter und ebenso völlig ungleiche Lebensdauern.
Und so gehen wir weiter â Schritt fĂŒr Schritt, Tag fĂŒr Tag. Mit der Angst, aber auch mit Liebe. Und vor allem mit Nio. đ©”
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Papa eines Sohnes mit einer Leukodystrophie-Erkrankung âïž
Heute ist ein besonderer Tag â und irgendwie ein seltsamer. Zum ersten Mal seit Nios Diagnose fahren wir ohne ihn weiter weg. Nio ist bei seinem Papa, und wir machen uns auf den Weg zu meinem Vater und seiner Frau.
Mein Vater hat Krebs und wohnt 200 Kilometer entfernt. Wir haben uns monatelang nicht gesehen, weil er kein Auto mehr fahren kann â und wir mit Nio nicht einfach so losfahren können. Jeder Ausflug will inzwischen gut geplant sein.
Heute Morgen fing der Tag dann gleich mit einem kleinen Chaos an. Nio wollte seine Medikamente nicht nehmen, und genau in dem Moment fiel auch noch sein Diabetes-Sensor aus. Also hieĂ es: tief durchatmen, neuen Sensor setzen, Ersatzmaterial zusammensuchen, alles doppelt kontrollieren.
FrĂŒher war es normal, einfach mal loszufahren, ohne groĂ nachzudenken. Jetzt fĂŒhlt sich das alles anders an. Ich plane alles â fĂŒr jede EventualitĂ€t. Ich kann mich nicht einfach darauf verlassen, dass schon alles gutgehen wird. Also habe ich Medikamente doppelt eingepackt, Ersatzkleidung bereitgelegt und Notfallnummern aufgeschrieben. Selbst fĂŒr den Fall, dass wir im Stau stehen oder etwas Unvorhergesehenes passiert, ist alles vorbereitet.
Es ist ein komisches GefĂŒhl, ohne ihn loszufahren. Einerseits freue ich mich, meinen Vater endlich wiederzusehen. Andererseits bleibt dieses Ziehen im Bauch â die Sorge, ob wirklich alles gut ist, ob Nio sich wohlfĂŒhlt.
Vielleicht ist das das neue âNormalâ â ein Alltag zwischen Planung, Verantwortung und dem Versuch, trotzdem Momente der NormalitĂ€t zu bewahren.
Und vielleicht ist das Leben genau das â lernen loszulassen, zu vertrauen und trotz allem weiterzugehen.
Eigentlich wĂ€ren wir heute in Leipzig gewesen, hĂ€tten wieder einen Termin in der Leukodystrophie-Sprechstunde der Uniklinik gehabt. Doch manchmal spielt das Leben anders, als man es geplant hat. Das nötige MRT in Speyer konnten wir mit Nio bisher nicht machen â die Panikattacken wĂ€ren einfach noch zu stark gewesen. Sowohl wir als auch Nios Ărzte hatten die Sorge, dass wir mit zu viel Druck alles nur noch schlimmer machen wĂŒrden.
Deshalb haben wir uns entschieden, das MRT auf Ende November zu verschieben. Der eigentliche Termin in Leipzig ist dann am 2. Dezember.Â
Damit die lange Reise und der ganze Stress ein bisschen angenehmer werden, haben wir beschlossen, ein paar Tage frĂŒher loszufahren und vorher noch eine kleine Auszeit zu nehmen.
Dank StelzenmĂ€nnchen dĂŒrfen wir drei Tage im barrierefreien DĂŒnenhaus im Familienresort Lagovida verbringen â eine wunderschöne Möglichkeit, kurz durchzuatmen, bevor die nĂ€chste Etappe ansteht. Tausend dank!
Das wird unsere erste richtige Auszeit seit Langem, und wir hoffen sehr, dass Nio bis dahin stabil bleibt und wir gemeinsam ein paar ruhige Momente genieĂen können.
Manchmal muss man Umwege gehen â aber vielleicht sind genau diese Wege es, die uns zeigen, was wirklich wichtig ist: Geduld, Vertrauen und die kleinen Lichtblicke dazwischen. đżđ
